Ramsay rettet die DEG

Zwei Treffer des früheren Krefelder Eishockey-Profis brachten den Metro Stars den Sieg gegen die Kassel Huskies. Lange jedoch taten sich die Düsseldorfer beim 3:1 vor 5111 Zuschauern sehr schwer.
Wenn es besonders wichtig wird, können die DEG Metro Stars sich auf Ryan Ramsay verlassen. Beim 7:4-Sieg im Spiel der Deutschen Eishockey Liga bei den Kölner Haien hatte der ehemalige Krefelder Stürmer bereits zweimal für seinen neuen Klub getroffen, gestern wiederholte er dieses Kunststück.
Mit dem Unterschied, dass er diesmal bis zu Rob Collins’ Schuss ins leere Tor der einzige Düsseldorfer Schütze blieb. Die DEG gewann gegen die Kassel Huskies 3:1 (0:0, 1:1, 2:0) und kann nun morgen etwas beruhigter zum Gastspiel bei den Straubing Tigers nach Regensburg fahren.
Der Weckruf kam nach exakt zehn Sekunden. Oder besser gesagt: Nach zehn Sekunden des zweiten Drittels. Einen kompletten Spielabschnitt lang hatte sich die DEG schwer getan, die Huskies mit ihrem zu behäbig angelegten und stocktechnisch fehlerhaften Spiel nicht entscheidend in Bedrängnis gebracht.
Dann löste eine Szene die Bremsen, die Kassels Torhüter Boris Rousson noch eine ganze Weile im Schlaf verfolgen dürfte. Der erfahrene Keeper, mit seinen 38 Jahren schon zwei Jahrzehnte lang im Profigeschäft, wusste nach einem Schuss von Brandon Reid schlichtweg nicht, wo sich der Puck befand. Ryan Ramsay schon: Der DEG-Angreifer fand ihn vor dem leeren Tor, wohin die Scheibe durch Roussons Schoner gerutscht war.
Fortan kam endlich das Tempo in die Begegnung, das sich DEG-Trainer Harold Kreis vorab ausdrücklich gewünscht hatte. Rob Collins und Brandon Reid, im ersten Drittel nahezu unsichtbar, machten Druck, setzten ihre Mitspieler häufiger in Szene. Adam Courchaine allein hätte in dieser Phase für die Vorentscheidung sorgen können - einmal jedoch scheiterte er am Pfosten, einmal agierte er bei einem Konter zu uneigennützig.
Dass eine solche Verwertungsquote nicht immer zu einem guten Ende führt, ist nicht erst seit gestern bekannt. Diesmal war es Alexander Heinrich, der den Düsseldorfer Übermut bestrafte. Von seinen Huskies-Kollegen Colin Beardsmore und Drew Bannister freigespielt, vollendete der Außenstürmer humorlos zum Ausgleich.
Ausgerechnet, als der Unmut überzukochen drohte, die Metro Stars eine doppelte Überzahl ungenutzt ließen, rettete Ramsay den Abend. 21Sekunden war Kassel nach dieser Fünf-gegen-drei-Situation wieder komplett, als das letztlich entscheidende 2:1 fiel.
Das stand in der Offiziellen Homepage der DEG:
Hunde, die bellen, beißen nicht. Vom Ergebnis her trifft dieses Sprichwort auf den heutigen Eishockeyabend im ISS DOME durchaus zu. Mit 3:1 (0:0, 1:1, 2:0) haben die DEG METRO STARS den gut in die Saison gestarteten Aufsteiger aus Kassel vor 5.111 Zuschauern besiegt. Leicht gemacht haben es die Huskies den Hausherren allerdings nicht, doch letztendlich hat Ryan Ramsay mit zwei Treffern den verdienten Arbeitssieg seiner Mannschaft herausgeschossen.
Nach einem flotten Auftakt stellte sich im ersten Drittel aber alsbald heraus, dass die Gäste aus Kassel vor allem darauf bedacht waren, aus einer standfesten Defensive heraus zu agieren. Im Angriff weitestgehend harmlos, beschränkte man sich darauf, die Angriffsbemühungen der dunkel gekleideten Gastgeber zunichte zu machen, was über weite Strecken auch gelang. Die DEG METRO STARS waren sichtlich gewillt, zwingende Chancen ergaben sich allerdings nur selten. Selbst in einer geordneten Überzahl im ansonsten bemerkenswert fairen Spiel gelang es nicht, die technische Überlegenheit in etwas Zählbares umzumünzen. Die Mannschaft von Trainer Harold Kreis fand einfach kein probates Mittel, die Defensive der Gäste zu knacken.
Ein Kampf auf Augenhöhe
Alle Bilder: American-Sports.Info
Zehn Sekunden dauerte es im zweiten Drittel, dann war endlich das erlösende Tor zum 1:0 gefallen. In einem schnell vorgetragenen Angriff schlüpfte Ryan Ramsay hinter den ansonsten aufmerksamen Torhüter der Gäste und schob den dort liegenden Puck ein, Boris Rousson war es zuvor nicht gelungen den Schuss von Chris Harrington sicher zu parieren. In der kurz darauf folgenden Überzahl gelang es allerdings nicht, den Vorsprung auszubauen. Die Kasselaner blieben in der Folge offensiv harmlos, die DEG ihrerseits agierte zu ungenau. Selbst ein blitzsauberer 2:1-Konter in Unterzahl wurde nicht verwertet. Ab der Halbzeit wurde das Spiel dann endlich schneller, die Düsseldorfer erhöhten den Druck, scheiterten aber immer wieder am glänzend aufgelegten Oldie-Goalie im Gästetor, Kassel drängte auf den Ausgleich, der in der 34. Minute auch gelang. Nach einem Angriff fand die Defensivabteilung der DEG nicht schnell genug den Weg zurück und Alexander Heinrich konnte den guten Konter mit seinem Tor erfolgreich abschließen.
Action vor dem Tor von Boris Rousson
Im letzten Drittel witterten die forschen Nordhessen dann ihre Chance und erspielten sich zunächst eine Reihe guter Chancen. DEG-Goalie Jamie Storr war aber auf dem Posten und verhinderte einen Rückstand seines Teams. Dieses wiederum fand seinen Kampfgeist und preschte unter der Anfeuerung des Publikums ebenfalls nach vorn. Zwei Situationen mit doppelter Überzahl vergab man allerdings zunächst, bevor Ramsay seinen zweiten und spielentscheidenden Treffer landete, indem er seine Kelle goldrichtig hielt und damit den Schuss von Andy Hedlund unhaltbar ins Tor abfälschte. Die Huskies rannten nun an, die DEG METRO STARS vergaben ihrerseits Konterchancen durch Rob Collins und Bradley Tutscheks Alleingang. Heikel wurde es dann nochmal, als der genesene Peter Ratchuk bei 57:52 wegen Spielverzögerung auf die Bank geschickt wurde. Die Kassel Huskies nahmen natürlich Goalie Rousson aus dem Spiel, konnten die 6:4-Überzahl allerdings nicht verwerten und mit seinem Empty-Net-Goal bei der Schlusssirene machte Collins den Sieg endgültig klar.
Unhaltbar abgefälscht - das 2:1 durch Ryan Ramsay
Erwartungsgemäß zeigte sich Huskies-Trainer Stéphane Richer besonders mit der Leistung seines Torhüters sehr zufrieden. „Ab dem zweiten Drittel hatten wir Probleme mit der Schnelligkeit der Düsseldorfer. Letztendlich haben wir wegen zwei verlorener Bullys auch das Spiel verloren, ich bin trotzdem stolz auf mein Team und einen Punkt hätten wir verdient gehabt“, befand er in der Pressekonferenz nach dem Spiel. Auch DEG-Coach Harold Kreis lobte die Leistung von Rousson, der dafür sorgte, dass seine Mannschaft viele Chancen nicht verwerten konnte. „Wir haben uns gegenüber dem Frankfurt-Spiel klar gesteigert. Der Einsatz war gut, die Ausbeute weniger. Ich bin trotzdem froh über die drei Punkte. Als Peter Ratchuk kurz vor Schluss auf die Strafbak musste, fühlte ich mich an das letzte Spiel erinnert, aber heute war Fortuna auf unserer Seite.“ Mit dem Sieg schob sich die DEG auf Platz sieben der Tabelle vor, am Sonntag geht es in Regensburg gegen die Straubing Tigers, die heute in Mannheim gegen die Adler mit 1:5 die Segel streichen mussten.
Und Bilder:



adminDEGblog - 20. Sep, 16:06